Eine Dokumentation der städtebaulichen Strukturen, einzelner Bauwerkstypen und ihrer Teile sowie beispielhafte Lösungen für den Umgang mit der zeitgenössischen Bausubstanz durchdie Bundeswehr heute
Je nach Abgrenzung wurde sicher die Hälfte, vielleicht auch zwei Drittel der gegenwärtig genutzten Kasernen in den 30er und 40er Jahren errichtet. Genau läßt sich diese Zahl kaum ermitteln, weil die Abgrenzungen zwischen Bauten im Bestand, An-, Um- und Neubauten fließend sind.
Die Baufachleute müssen sich mit dieser Vorgabe auseinandersetzen, d. h. die Grundlagen des Städtebaus und der Einzelgebäude verstehen, um zeitgemäße und gelungene Antworten zu finden für die heutigen Forderungen des Bauherrn „Bundeswehr“. Viele vorgefundene und aus der heutigen Sicht schlechte Erweiterungslösungen unterstreichen dabei diese Notwendigkeit nachhaltig.
Spätestens im Nachgang der politischen Wende von 1989/90, dem Ende des Kalten Krieges, der Truppenreduzierungen und, damit einher gehend, der Auflassung militärischer Liegenschaften, haben Städteplaner, Architekten, Denkmalpfleger und Historiker begonnen, sich intensiver mit der militärischen Infrastruktur auseinander zu setzen. (Quelle: Dokumentation Militärisches Bauen)
Die militärischen Bauten der 50er Jahre wurden, wie die zivilen Bauten dieser Zeit, in den zurückliegenden Jahrzehnten vielfach verändert und den neuen Anforderungen angepasst. Oft entschied man sich auch, diese Gebäude abzureißen, weil eine wirtschaftliche Sanierung nicht möglich war. Die wesentlichen Ursachen waren die zahlreichen Mängel dieser Bauten: Einfachverglasung mit fehlendem Wärme- und Schallschutz, schlanke Wände und Decken mit geringer Tragfähigkeit, fehlender Brandschutz, fehlende Feuchtigkeitsabdichtung, veraltete technische Ausstattung und unzeitgemäße Grundrisse.
Es gibt jedoch viele Beispiele in den Kasernen, die nachweisen, dass eine rücksichtsvolle angemessene Sanierung die ungewöhnliche Qualität der Architektur, der Innenarchitektur und des Designs der 50er Jahre herausarbeiten kann. Die städtebaulichen Neuerungen, die sich durch gegliederte, aufgelockerte und durchgrünte Strukturen in einer ausgewogenen Gesamtanlage auszeichnen, und die epochentypischen Details wie Rasterfassaden, geschwungene Treppen, filigrane Metallgeländer oder kunstvolle Mosaikzierfelder zeugen von der Aufbruchstimmung und dem Ideenreichtum dieser Zeit. (Quelle: Dokumentation Militärisches Bauen)
Es ist ein Zeitraum, in dem das Bauen für die Bundeswehr durch Typenbauten besonders geprägt wurde. Es beginnt 1970, als die Vorgaben zur Infrastruktur der Bw in Weißbüchern erfaßt und in Bauprogrammen von den Länderbauverwaltungen flächendeckend umgesetzt wurden. Er endet mit dem Attraktivitätsprogramm zur Verbesserung der äußeren Bedingungen des Dienstes und der Unterbringung, das neue Planungskonzepte erforderte und das mit der Reduzierung der Bw, Übernahme und Umbauten der ehemaligen NVA-Kasernen ab 1990 einherging.
Die Dokumentation der Typenplanungen zeigt das normale, alltägliche Bauen von Truppenunterkünften für die Bw, geordnet nach Bauwerksgattungen als Ergebnis von Planungen für einen gleichen Nutzungszweck. (Quelle: Dokumentation Militärisches Bauen)
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Bereich „FIB intern“ der Fachinformation Bundesbau.